Mitten im Leben



Unknown-1„Die Ära Schäuble endete, bevor sie richtig begonnen hatte“, diagnostizierte die ZEIT im Frühjahr 2000. Wolfgang Schäuble hatte aus den immer neuen Enthüllungen zum Finanzgebaren seiner Partei unter Helmut Kohl persönlich die Konsequenzen gezogen. Dem vorausgegangen waren eine Medienschlacht und ein politisches Gemeuchel in der CDU, die manchem Beobachter die Frage aufdrängten, wie ein Mensch so etwas aushalten könne. Aus seinen persönlichen Verletzungen macht Wolfgang Schäuble keinen Hehl. Er hat Krisen aber immer auch als Chancen begriffen. Deshalb stellt er nun seine Sicht der dramatischen Entwicklungen nach der Wahlniederlage 1998 dar. Im Zentrum stehen die Auseinandersetzung um den Kurs der Union, die Führungskrise innerhalb einer erstarrten Parteiwelt und vor allem die überlebensnotwendige Neuorientierung, die über wahltaktische Oberflächenkorrekturen hinausgeht. Dabei geht es Schäuble weniger um Enthüllungen oder Machtpoker als um Perspektiven für seine politischen Überzeugungen